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Enten halten
Enten liefern dem Selbstversorger köstliches Fleisch und vernichten zudem noch Unmengen schädlicher Schnecken

 

Fleissige Schneckenvertilger

Enten sind als Haustiere weltweit verbreitet. Sie werden zur Fleisch und Federproduktion und in einigen Gegenden auch zur Eierproduktion gehalten. Für den Gartenbesitzer stellen sie eine unschätzbare Hilfe bei der Schneckenbekämpfung dar, was ihnen in den letzten Jahren zu einem ungeahnten Aufschwung in Deutschland verholfen hat.

 

 

Ursprung liegt in der Stockente

Während die Ente in Europa nach Hühner- und Gänsehaltung nur an dritter Stelle rangiert, stellt sie in Südostasien, Lateinamerika und einigen afrikanischen Ländern eine wichtige Haustierart dar.

Der Ursprung der heutigen Entenrassen liegt in der Stockente, was sich auch im Aussehen einiger Rassen heute noch bemerkbar macht, zum Beispiel an dem grün schillernden Kopf und Hals, dem weißen Halsring oder dem violetten Flügelspiegel. Als typischen Kulturfolger trifft man Stockenten oft an Gewässern inmitten von Städten und Siedlungen an und auch sie als Wildform lässt sich problemlos als Hausgeflügel halten.

Seit wann Enten als Hausgeflügel gehalten werden ist recht wenig bekannt.

 

Enten halten
Der Ursprung der meisten heutigen Entenrassen liegt in der Stockente

 

Domestikation zur Flugunfähigkeit

Von einer wirklichen Haustierhaltung der Ente kann zumindest in Europa wohl erst im späten Mittelalter oder der frühen Neuzeit gesprochen werden. Der Hauptgrund der Zunahme der Entenhaltung im Mittelalter dürfte im Bestreben liegen eine zusätzliche Geflügelfleischquelle zu erschliessen, wofür die deutliche Zunahme von Entenfunden in spätmittelaterlichen Fundstellen besonders in Städten sprechen dürfte.

Auf Gemälden niederländischer Maler aus dem 17. Jahrhundert sind bereits Enten zu erkennen die sich von der Färbung der Stockenten unterscheiden. Das lässt auf eine bereits fortgeschrittene Domestikation der Ente schliessen in deren Folge verschiedene Formen sogenannter Landenten entstanden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde aus diesen Landrassen und importierten südostasischen Hausenten die moderne Entenzucht entwickelt.

Ein wichtiger Punkt der Haustierwerdung der Ente ist der Verlust der Flugfähigkeit, die bei den meisten Enten hauptsächlich aufgrund der deutlichen Zunahme der Körpergröße und des Gewichts geschah. Heute sind die meisten Entenrassen flugunfähig, was natürlich die Haltung als Haustier deutlich erleichtert. Lediglich die Zwergenten und die Hochbrutflugenten sind noch flugfähig und in Größe und Gewicht den Stockenten ja auch noch sehr ähnlich.

 

Enten halten
Die mit der Domestikation einhergehende zunehmende Flugunfähigkeit der Entenrassen leistete einen grossen Beitrag zur Verbreitung der Entenhaltung

 

Entenrassen teilen sich in zwei Grundformen

Im Vergleich zum Huhn gibt es bei den Enten eine deutlich geringere Formenvielfalt.

Bei den heutigen Entenrassen gibt es im Wesentlichen zwei Grundformen, die Pinguinenten und die Landenten.

Ein typischer Vertreter der Pinguinentenform, die vorwiegend in Südostasien beheimatet sind ist die Indische Laufente, wohingegen die Pommernente ein typischer Vertreter der Landente ist die vorwiegend in Europa entstanden sind und der Stockente im Habitus noch sehr ähnlich, aber deutlich größer und schwerer sind als diese.

 

Enten halten
Vielen Entenrassen sieht man ihre Abstammung von der Stockente noch deutlich an

 

Nicht nur die indische Laufente vernichtet zuverlässig Schnecken

Auch wenn die indische Laufente als Schneckenvertilger in den letzten Jahren beinahe einen Boom erlebt, sollte ein Selbstversorger doch eher auf die in Europa typischen Vertreter der Landrassen zurück greifen, die aufgrund der Verdrängung durch produktivere Rassen fast sämtlich an den Rand der Ausrottung gebracht worden sind. Diese sind aufgrund ihrer einfachen Haltung und Robustheit nahezu ideal für die Haltungsbedingungen einer kleinbäuerlichen Selbstversorgung und passen auch in Ihrer Produktivität gut zu den üblichen Ansprüchen eines Selbstversorgers.

Auch was die Fähigkeit der Schneckenbekämpfung angeht stehen sie in nichts den neumodischen Laufenten nach.

 

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