Sulmtaler – Robust aber flugfreudig
Sulmtaler Hühner sind eine gute Zweinutzungsrasse für den Selbstversorger. Ihre Legeleistung ist gut, sie sind robust und wetterhart und sehr gute Futterverwerter die sich leicht und gut mästen lassen und dabei ein hervorragendes weisses Fleisch liefern. Nicht unterschätzen sollte man allerdings ihre Fluglust, die sie bei Gelegenheit gerne hoch in die Baumwipfel zieht.

Steckbrief
Rassetyp: Zweinutzungsrasse
Körpertyp: mittelschwer
Temperament: ruhig
Farbschläge: 4 Farbschläge
Anzahl Eier im 1. Jahr ca.: 180
Eiergewicht ca.: 55 g
Schalenfarbe: rahmfarbig bis hellbraun
Gewicht: Hahn 3 – 4 Kg, Henne 2,5 – 3,5 Kg
Größenbedarf des Auslaufs: gross
Zaunhöhe: sehr hoch, möglichst komplett überspannter Auslauf
Flugfähigkeit: ausgesprochen gut
Bruttrieb: gering
Ansprüche: robust und wetterhart
Geschichte und Herkunft
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Das steirische Landhuhn ist der Vorfahre des Sulmtaler Huhns. Sulmtaler Hühner stammen aus der Steiermark, südlich und südwestlich von Graz. Hier wurden vor allem im Kainachtal, Laßnitztal, Sulmtal und Saggautal schweres Landgeflügel gezüchtet und gemästet. Ende des 17. Jahrhunderts entstand ein nicht gefestigter Landschlag durch die unorganisierte Einkreuzung von Cochins, Houdans und Dorkings. Die organisierte Zucht begann ab 1900 durch den Grazer Geflügelzuchtverein. Dadurch entstand das Sulmtaler Huhn als leistungsstarkes Zweinutzungshuhn mit guten Masteigenschaften. Die Steiermärkische Landesregierung erkannte es als Rasse an und empfahl es besonders für Maisanbaugebiete.
Farbschläge
weiss
blau-weizenfarbig
gold-weizenfarbig
silber-weizenfarbig
Körperbau
Tief gebautes, vierschrötiges Landhuhn mit feinem Knochenbau und kaum mittelhohem Stand. Mit Schopf und etwas locker im Gefieder.
Hahn:
Rumpf: sehr volle, geräumige, tiefe und breite Kastenform.
Hals: mittellang; reichlich befiedert.
Rücken: breit aus den Schultern kommend; ziemlich lang; nahezu waagerecht.
Schultern: breit; gut gerundet.
Flügel: mittelgroß; anliegend.
Sattel: breit; voll; federreich ohne Polster.
Schwanz: voll; breit; mittellang; mit breiten, mäßig langen Sicheln und reichlich Nebensicheln; hoch getragen.
Brust: breit; voll und sehr tief; etwas vorgewölbt.
Bauch: voll; breit.
Kopf: mittelgroß; nicht grob.
Gesicht: rot; spärlich mit kleinen Federchen besetzt.
Kamm: einfach; gut mittelgroß; gleichmäßig mit 4-6 Zacken, nicht zu tief geschnitten; Fahne etwas ansteigend; Stützfalte am Kammansatz gestattet.
Kehllappen: gut mittelgroß.
Ohrscheiben: kaum mittelgroß; länglich rund; weiß, rot-weiß gestattet, insbesondere bei Alttieren.
Augen: orangerot.
Schnabel: kräftig; verhältnismäßig kurz; fleisch- bis hornfarbig.
Schopf: kleiner, nach hinten gerichteter Federbüschel.
Schenkel: stark; voll bemuskelt; wenig hervortretend.
Läufe: kaum mittellang; glatt; hell fleischfarbig, an den Seiten und zwischen den Zehen rosa.
Zehen: mittellang; gut gespreizt.
Gefieder: breit; etwas locker, aber anliegend.
Henne:
Schwer erscheinender, kastenförmiger Rumpf mit sehr tief heruntergehender Brust und weit ausladendem, flaumreich befiedertem Bauch ohne Kissenbildung. Im Stand etwas niedriger erscheinend als der Hahn und waagerecht in der Körperhaltung. Kurzer bis mittellanger, leicht gefächerter, hoch getragener Schwanz. Nicht zu großer, gleichmäßig gezackter Einfachkamm, vorne ausgeprägter Wickelkamm. Hinter dem Kamm ein federreicher Schopf, der größer als beim Hahn ist.