
Für jeden Bedarf das passende Huhn
Hühner sind das älteste Hausgeflügel. Sie wurden schon vor etwa 8000 Jahren in Südostasien gehalten und somit gehören sie sogar zu den ältesten Haustierrassen überhaupt.
In der langen Zeit der Domestikation sind aufgrund der verschiedenden Nutzungsziele wie Fleisch, Eier, Kampfhühner und Ziergeflügel eine große Anzahl von verschiedenen Rassen entstanden.
Die ursprüngliche Abstammung ist für alle Rassen gleich: Alle Hühnerrassen stammen vom südostasischen Bankivahuhn ab (Gallus gallus), wobei wohl auch Einkreuzungen anderer Wildhühner stattgefunden haben.
Ab Karl dem Großen auf jedem Bauernhof Pflicht
In Europa nahm die ernährungswirtschaftliche Bedeutung der Hühnerhaltung ab dem Übergang zum Mittelalter deutlich zu wie archäologische Funde zeigen. Interssant ist, dass es scheinbar von Ort zu Ort deutliche Unterschiede bestanden ob sich die Nutzung mehr auf Eier oder Fleisch bezog, und dass deutliche Unterschiede der Hühner in Form und Größe zu verzeichnen sind, wobei von einer wirklichen Zucht bis zum 10. Jahrhundert allerdings noch nicht die Rede sein kann. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert allerdings lässt sich ein deutlicher Fortschritt der Zucht erkennen. Die Körpergröße und die Formenvielfalt nahm merklich zu.
Aber erst in der Neuzeit kann man von einer wirklichen Rassezucht sprechen, wobei einige Hühnerrassen nachweislich auf mittelalterliche Landhuhnrassen zurück gehen.
Dazu gehören Rassen wie Thüringer Barthühner, Hamburger, Altsteirer und Paduaner.
Nutzungsrichtung bei der Anschaffung beachten
In den heutigen Rassen lassen sich grob die zwei großen Gruppen Zierrassen und Wirtschaftsrassen erkennen, wobei sich die Gruppe der Wirtschaftsrassen sich nochmals in Nutzungsgruppen Eier, Fleisch und Zweinutzungssrassen Eier und Fleisch einteilen.
Die wichtigsten Wirtschaftsrassen wie z.B. Weiße Leghorn, New Hampshire, Weiße Plymouth Rocks und Weiße Cornish sind zumeist erst in der 2.Hälfte ds 19. Jahrhunderts entstanden.
Alte Rassen bevorzugen
Für den Selbstversorger sind Hühner sicherlich eine der dankbarsten, unkompliziertesten und wirtschaftlichsten Nutztierarten. Für die Selbstversorgung dürften sich die robusten und altbewährten Landhuhnrassen empfehlen, da Selbstversorgerhühner üblicherweise im Freiland gehalten werden und das auch sollten.
Wer schon die Möglichkeit hat solch eine Hühnerhaltung ohne großen wirtschaftlichen Druck in kleinem Maße zu betreiben sollte auch überlegen ob er nicht eine vom aussterben Bedrohte alte Rasse hält und züchtet und so zum Erhalt dieser Rassen beiträgt.