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Hühnerfreilauf – Futter und Entspannung im Außenbereich

Zur Natur der Hühner gehört es, dass sie früh am Morgen bereits rausgehen und Futter suchen. Später sind sie satt und ruhen sich während der Mittagssonne im schattigen Sandbad aus. Dann drehen sie noch eine Runde und gehen am Abend in ihren Hühnerstall. Die Hühner haben abwechslungsreiches Futter, Bewegung, Entspannung und bleiben gesund. Die Hühnerschar stellt jedoch einige Ansprüche an einen Hühnerfreilauf, der ihnen neben dem Futter auch Schutz bieten muss. Über Tag kommt die Bedrohung aus der Luft, es soll alle paar Meter Deckung geben.

 

 

huehnerfreilauf - Hühnerauslauf
Über Tag kommt die Bedrohung aus der Luft, es soll alle paar Meter Deckung geben – Foto: Robert Brungert – www.huehner-hof.com**

 

Ein Blick auf die Hühnerrasse

Richtig fliegen können Hühner eigentlich nicht. Doch einige leichte Zwerghühner fliegen einem glatt über die Garage, andere heben kaum noch vom Boden ab. Wer seine Hühner nicht frei laufen lässt, muss also erst einmal einen Blick auf die Hühnerrassen werfen, die er eventuell halten möchte. Am einfachsten ist es, wenn eine mittelschwere bis schwere Rasse gewählt wird, die nicht gerne fliegt oder nicht hoch fliegen kann. Dann können Zaunstangen in den Boden gesteckt werden, um ein Hühnernetz mit 1 bis 1,4 Metern Höhe daran zu befestigen. Der ganze Hühnerzaun ist schnell auf- und wieder abgebaut. Für eine kleine Rasse, die hoch fliegt, kann jedoch ein stabiler Zaun gebaut und mit solch einem Netz oder einem Katzennetz überspannt werden. Solch ein starrer Hühnerzaun ist aber schlecht auf- und wieder abbaubar.

Damit ein Ei im Handel das „Bio“Siegel tragen darf, muss es pro Legehuhn mindestens 4 m² Auslauf geben. Für einige kleinere oder bewegungsarme Rassen würde das wirklich bereits reichen. Besser wären jedoch 10 m² oder mehr Hühnerfreilauf pro Huhn.

Wenn der Freilauf stellenweise abgeweidet ist und der Boden nackt liegt, kann das böse enden. Die Hühner koten auch an diesen Stellen. Wenn es nach einem Regen zu Schlamm wird, der wiederum am Gefieder kleben bleibt, können Salmonellen, Krankheiten und Parasiten schneller aufkommen. Gerade für Hühner mit Federfüßen soll der Bodengrund trocken sein. Rasen wäre wegen des Morgentaus oder auch Regens kurzzuhalten.

 

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Weide und Deckung

Hühner sind Allesfresser. Eine gesunde Ernährung muss also abwechslungsreich sein. Frisches Grün, Kleintiere, Körner, kleine Steinchen für die Verdauung und auch frische Gemüse- und Obstreste aus Garten und Küche werden gerne angenommen. Hühner scharren zudem gerne auf dem Kompost, zerlegen aber auch den ganzen Gemüsegarten.

Neben dem Futterangebot kommt es auf die Deckung und eine trockene Stelle für das Sandbad an. Einige Raubvögel schlagen nicht nur aus der Luft zu. Wenn sie ihre Beute sehen, aber nicht mit einem Luftangriff erreichen können, landen sie und laufen die restlichen Meter. Obstbäume in einer Streuobstwiese sind also bereits gut. Wenn es im Hühnerfreilauf auch einige Büsche gibt, wäre es weit sicherer für die Hühner. Zu Obstbäumen würden andere Nutzpflanzen wie Beerensträucher und Haselnusssträucher passen. Auch Ziergehölze und Ziersträucher erfüllen den Zweck.

Wenn es an einer Stelle nicht ohnehin immer trocken bleibt, soll solch eine Stelle angelegt werden. Ist es noch nicht so warm, ruhen Hühner auch gerne mal in der Sonne, sonst lieber im Schatten. Es würde den Hühnern bereits genügen, wenn eine alte Wellblechplatte mit einer Seite auf einen alten Baumstumpf gelegt wird. Mit der Zeit trocknet der Boden von alleine und die Hühner legen sich ihr Sandbad an. Ginge das mit dem Boden nicht, sollte man an der trockenen Stelle eine Mulde ausheben und mit Sand vollkippen. Trockener Sand hilft den Hühnern bei der Parasitenbekämpfung.

 

Hühnerfreilauf mit Bäumen und Büschen
Wenn es auch einige Bäume und Büsche im Auslauf gibt, wäre es weit sicherer für die Hühner – Foto: Pixabay

 

Wasser- und Futterstelle

Körnerfutter kann wegen Futterkonkurrenten am besten im Hühnerstall gegeben werden, Feuchtfutter wegen der Hygiene besser im Hühnerfreilauf. Genauso brauchen Hühner an regelmäßigen Stellen Wassertränken. Diese sollen nicht nur gefüllt, sondern auch regelmäßig gereinigt werden. Es müssen nicht alle zwei Meter Wassertränken aufgestellt werden, im übersichtlichen Freilauf würde eine bereits genügen. Diese soll jedoch im Schatten stehen und immer frisches Wasser enthalten.

Wer den Hühnern unverarbeitete und geeignete Reste aus Garten oder Küche über den Hühnerzaun wirft, soll darauf achten, dass die Reste nicht auf Dauer alles verunreinigen. Diese können einfach einmal in der Woche wieder entfernt werden.

Viele Hühnerhalter geben den Hühnern auch Feuchtfutter mit gekochten Kartoffeln. Quark oder Sojaschrot dienen als Eiweißquelle. Feuchte Futterteile können mit Futtermehl gestreckt werden. Es soll nur soviel gefüttert werden, wie auch gefressen wird. Verderbliches Feuchtfutter soll nur in einem Trog gegeben werden, der sich leicht reinigen lässt. Dieser kann also im Freien stehen und mit einem Wasserschlauch gereinigt werden. Hauben- oder Barthühner sollen hingegen nicht mit solchem Feuchtfutter gefüttert werden und benötigen spezielle Tränken, damit ihre Bärte nicht ständig nass werden.

 

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