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Ganter
Ein stattlicher Ganter vertreibt so manchen Eindringling

Rassewahl nach den Bedürfnissen der Selbstversorgung

Gänse sind ein hervorragendes Nutzgeflügel für den Selbstversorger. Die Gänserassen teilen sich hauptsächlich in Gänserassen zur Fleisch und Federgewinnung und Zierrassen, die für den Selbstversorger zumindest zum Zweck der Selbstversorgung nicht interessant sind. Die Nutzrassen teilen sich nicht so sehr wie bei Hühnern und Enten nach Fleischrassen und Legerassen, wobei natürlich es auch hier von Rasse zu Rasse deutliche Unterschiede in der Gewichtung der einzelnen Leistungen gibt. Die Weiterentwicklung der Rassen in der kommerziellen Gänsezucht ist wenig entwickelt, so dass man als Selbstversorger gut daran tut, sich eine Rasse zu wählen die zu den eigenen Bedürfnissen passt und diese selber zu züchten, anstatt auf Tiere aus Geflügelfarmen zu setzen die meist mehr oder weniger geglückte Kreuzungsprodukte darstellen.

 

 

Gänserassen zur Fleisch-, Feder- und Eierproduktion

 

Gans
Selbstversorger sollten die Gänserasse nach den Bedürfnissen ihrer Selbstversorgerwirtschaft wählen

Alte und gefährdete Gänserassen

(laut Roter Liste der GEH e.V. Stand 1 / 2019)

Extrem gefährdet

Deutsche Legegans

 

Stark Gefährdet

Vorwarnstufe

 

Gedanken zur Rassezucht

Für den Selbstversorger ist das Züchten oder Halten von Rassetieren natürlicherweise nicht zwingend erforderlich, da natürlich auch Mischlingstiere hervorragende Produkte hervorbringen.

Teilweise scheint es gerade in der Selbstversorgerszene fast schon eine Art Weltanschauung darzustellen, eben keine Rassetiere zu halten sondern eine bunt gemischte Schar von verschiedenen Rassen und Mischlingen.

Wem das so gefällt und wer Spass daran hat kann und soll das auch gerne tun.

Zum Problem wird das erst, wenn Rassezüchter automatisch zu Tiervermehrern oder noch schlimmerem abgestempelt werden.

Wer gerne Tiere nachziehen möchte, sollte sich doch wenigstens einmal unvoreingenommen Gedanken dazu machen, ob er dies nicht auch mit einer bestimmten Rasse im Zuge einer Rassezucht, sei es organisiert oder nicht tun könnte. Das heisst nicht zwingend, fortan ständig zu irgendwelchen Rasseausstellung antanzen zu müssen, aber er tut aktiv etwas zum Erhalt der Rasse und somit zur Erhaltung der wunderbaren genetischen Vielfalt.

Noch wichtiger wird dieser Aspekt, wenn man sich für eine Alte und / oder gefährdete Rasse entscheidet, die zum Teil nur deshalb noch existieren, weil sich einzelne Züchter es sich nicht nehmen lassen haben trotz aller Widerstände und teilweise sogar illegal an der Zucht dieser Rasse festzuhalten. Noch dazu macht es auch einfach Spass, sich nach und nach eine Zucht einer bestimmten Rasse aufzubauen und sich selbst an den Fortschritten und den selbst gezogenen Tieren zu erfreuen. Und das auch, wenn man damit keine Schleifen und Pokale sammelt…Selbstverständlich sollte jeder verantwortungsbewusste Tierhalter darauf bedacht sein eine gesunde, vitale und möglichst regional typische Rasse zu wählen die zu seinen Bedürfnissen passt. Qualzuchten sollten von vorneherein ausscheiden.

 

Gänse Gössel
Viele alte Gänserassen sind akut vom Aussterben bedroht und werden wohl nur durch Hobbyzüchter und engagierte Selbstversorger überleben können

 

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